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Neue Ausstellung Inventuren. Salman Schockens Vermächtnis mit Perspektiven von Joshua Cohen

Pressemitteilung von Di, 20. Mai 2025

Ab dem 20. Mai 2025 zeigt das Jüdische Museum Berlin (JMB) die Ausstellung Inventuren. Salman Schockens Vermächtnis. Salman Schocken (1877–1959) war ein jüdischer Unternehmer, Verleger, Philanthrop und Mäzen. Das JMB hat den US-amerikanischen Autor und Pulitzer-Preisträger Joshua Cohen eingeladen, sich mit Schockens kulturellem Erbe und seinen Spuren in unserer Sammlung auseinanderzusetzen. Cohen hatte vor zwei Jahren ein Konsortium initiiert, das die Marke Schocken Books vom deutschen Medienkonzern Bertelsmann übernehmen und die große jüdische Tradition des Schocken Verlags zu neuem Leben erwecken wollte. Die Ausstellung zeigt Bücher aus dem Schocken Verlag sowie Produkte, die aus dem Kaufhaus Schocken und anderen Warenhäusern jüdischer Eigentümer stammen. Zu jedem Kaufhausprodukt hat Cohen einen literarischen Text verfasst, der in der Ausstellung zu hören und zu lesen ist. So hat er den Objekten eine Stimme verliehen.

Kontakt

Dr. Margret Karsch
Pressesprecherin
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

„Ich freue mich sehr, dass Joshua Cohen sich so intensiv unseren Sammlungsobjekten gewidmet hat, um Salman Schockens Person und Fortwirken heute aufzugreifen und literarisch zu verarbeiten“, sagt Hetty Berg, die Direktorin des JMB. „Alle Exponate stammen aus der Sammlung des JMB – manche sind erstmals in einer Ausstellung zu sehen. Das gilt beispielsweise für das Firmenschild mit dem großen Schriftzug Kaufhaus Schocken.“

Joshua Cohen formuliert seinen Blick auf die Ausstellung wie folgt: „Die Produkte werden durch ihre Inszenierung zu Akteuren auf einer Bühne: Sie reflektieren über die Wechselwirkungen von Kapital und Kultur, Einkaufen und Museumsbesuch sowie über Fragen der Aneignung und Wiederaneignung. Das sind Wechselwirkungen und Fragen, auf die die unter dem Namen Schocken veröffentlichten Autor*innen die Welt vor rund 100 Jahren hingewiesen haben.“

Salman Schocken

Salman Schocken war ein Unternehmer mit sozialem Verantwortungs­bewusstsein und ein Visionär. Er gründete ab der Jahrhundert­wende und vor allem während der Weimarer Republik Kaufhäuser, ein Forschungsinstitut und 1931 in Berlin den Schocken Verlag, in dem Beiträge jüdischer Autorinnen und Autoren in preiswerten Ausgaben erschienen. Ende 1933 emigrierte Schocken nach Palästina und erwarb dort die Tageszeitung Ha'aretz. Nachdem die Nationalsozialisten 1938 den Schocken Verlag geschlossen hatten, schuf er 1940 in Palästina das Schocken Publishing House. Im selben Jahr wanderte er in die USA aus, und 1945 gründete er in New York den Verlag Schocken Books.

Joshua Cohen

Joshua Cohen zählt zu den international bekannten Schriftsteller*innen der Gegenwart, die sich explizit mit jüdischen Themen beschäftigen. Er hat sich bei seinem Schreiben für die Ausstellung von den Objekten und von den von Schocken veröffentlichten Texten inspirieren lassen, teilweise hat er Zitate in seine Texte eingefügt. So schreibt Cohen den historischen Warenhausprodukten und den Büchern aus dem Schocken Verlag neue Geschichten ein und öffnet gleichzeitig den Raum für die jüdischen Autorinnen und Autoren, auf die er sich bezieht.

Alle Texte per QR-Code als Audios

Joshua Cohen hat alle englischen Originaltexte eingelesen. Über QR-Codes können die Besucher*innen diese Audioaufnahmen in der Ausstellung abrufen und mit ihren eigenen Kopfhörern und Smartphones hören. Außerdem sind die Texte im Raum inszeniert. Die deutschen Übersetzungen sind in Booklets in der Ausstellung zu lesen.

Begleitprogramm

Am 20. Mai spricht Joshua Cohen bei einer Veranstaltung in der Akademie ab 19 Uhr auf Englisch mit dem Journalisten Felix Stephan (Süddeutsche Zeitung) und dem Architekten Hillel Schocken. An diesem Tag ist die Ausstellung von 13 bis 18 Uhr für Besucher*innen geöffnet.

Während der Laufzeit werden monatlich Führungen der Ausstellungs­kuratorinnen Martina Lüdicke und Monika Sommerer stattfinden. Die erste Führung beginnt am 12. Juni um 16 Uhr.

Am 2. Juli findet um 18.30 Uhr in der Akademie ein JMB-Buchclub zu Joshua Cohens Die Netanjahus statt.

Laufzeit: 20. Mai 2025 bis 12. Oktober 2025
Ort: Jüdisches Museum Berlin, Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie
Eintritt: frei, Zeitfenstertickets erforderlich
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr

Das JMB dankt der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin e.V., kurz: den FREUNDEN DES JMB, dafür, dass sie diese Ausstellung ermöglicht hat. Die FREUNDE unterstützen die Arbeit des JMB schon seit seiner Gründung vor bald 25 Jahren mit großem Engagement.

Die Website mit aktuellen Informationen zur Ausstellung finden Sie unter: https://www.jmberlin.de/ausstellung-inventuren

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