Pressemitteilung von Fr, 23. Nov 2018
Am Sonntag, dem 25. November eröffnet die Ausstellung A wie Jüdisch – In 22 Buchstaben durch die Gegenwart. Sie blickt auf jüdische Identitäten und Lebensrealitäten in Deutschland heute. »Die Ausstellung widmet sich der jüdischen Gegenwart in ihrer Vielstimmigkeit und ihren Widersprüchen«
, sagt Leontine Meijer-van Mensch, Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin. Viele junge Jüdinnen und Juden definieren ihr Verhältnis zu Deutschland neu: Sie lehnen es ab, sich ausschließlich zwischen den Begriffen Schoa, Antisemitismus und Israel verorten zu lassen.
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Von Alef bis Taw
Besucher wandeln auf 400 Quadratmetern Ausstellungsfläche an dreidimensionalen Buchstaben vorbei. 22 Momentaufnahmen geben Einblicke in den Alltag religiöser, alteingesessener oder gerade in Deutschland angekommener Juden. Etwa 200.000 Jüdinnen und Juden leben in Deutschland. Die Hälfte von ihnen sind Mitglieder jüdischer Gemeinden, 90 Prozent davon sind Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion. In Herkunft, Sprache und religiöser Praxis unterscheiden sich die verschiedenen jüdischen Gruppierungen. In der Ausstellung zeigen Fotografien, Videoarbeiten, Gemälde und rituelle Gegenstände aus dem 21. Jahrhundert, wie sich Judentum in Deutschland heute definiert. Zu den Künstlern der Ausstellung gehören Zoya Cherkassy, Leonard Freed, Hadassa Goldvicht, Victoria Hanna, Barbara Honigmann und Alona Rodeh.
Ob Alef, Bet oder Dalet: Die lebensgroßen Buchstaben lenken den Blick auf gegenwärtige jüdische Positionen. So eröffnet das »ALEF« den Rundgang mit der Videoarbeit Twenty Two Letters von Victoria Hanna. Die derzeit wohl schillerndste israelische Musikerin lässt Sprache zu Klang werden und komponiert kabbalistischen Rap. Das »BET« greift die Zeremonie der Bar Mizwa bzw. Bat Mizwa auf, mit der die Gemeinde Jungen ab 13 und Mädchen ab 12 Jahren als erwachsene Mitglieder in ihren Reihen aufnimmt. Das »DALET« steht in der Ausstellung für »Desintegration« und beschreibt die provokative Bewegung der neuen Generation jüdischer Künstler, die sich von der deutschen Erinnerungskultur nicht mehr als Opfer vereinnahmen lassen wollen.
»Dieser Fisch macht Kinder froh und Rabbiner ebenso«
Automatisch koscher: Im Buchstaben »KAF« ist zum einen der Gummibärchenautomat integriert, zum anderen erklärt eine Vitrine die jüdischen Speisegesetze. Sie legen fest, welche Lebensmittel koscher sind und auf welche Weise man sie verzehren darf. Damit auch Gummibärchen koscher sind, d.h. zum Verzehr geeignet, werden sie mit Gelatine aus Fisch hergestellt.
Mizwot zum Kennenlernen
Ein eigens für die Ausstellung gebautes 1,5 Meter großes Mizwot-Rad führt Besucher mit einem Augenzwinkern in die 248 Gebote und 365 Verbote der Tora ein. Ihre stetige Ausübung ist zentral für ein religiöses Leben. Der Ausdruck ›eine Mizwa tun‹, etwa Hilfsbereitschaft zu zeigen, ist hieraus entstanden. Besucher drehen das Rad und erhalten zu Begriffen wie Tattoos, Unmut oder Kränkung Erklärungen und praktische Vorschläge zu ausgewählten Mizwot.
Was macht Musik jüdisch?
Die Antworten darauf sind vielfältig: Die Sprache, das Thema, die Melodie oder die Herkunft der Künstlerin? In sechs Interviews geben Musiker wie Daniel Kahn, Ben Salomo und Sharon Suliman persönliche Einblicke in ihre Lieder und beantworten die Frage, was an ihrer Musik speziell jüdisch ist – oder eben nicht. Die Interviews wurden von Jugendlichen der Geschichtswerkstatt 2017/18 der Refik-Veseli-Schule vorbereitet und geführt.
»Gibt es die Sprache jüdisch?«
Erstmals waren mehr als hundert Berliner Schüler an der Ausstellung beteiligt. Ihre Fragen, Ideen und Recherchen sind in die Ausstellung eingeflossen. So entstanden für den Buchstaben »WAF« die vier künstlerischen Videos Wünsche (03:48 min), Klischees (02:30 min), Fragen (01:57 min) und Abschalten (02:10 min). Der Beteiligungsprozess wurde vom Künstlerkollektiv sideviews e.V. konzipiert und durchgeführt.
Laufzeit der Ausstellung | 26. November 2018 bis 30. September 2019 |
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Ort | Eric. F. Ross Galerie |
Eintritt | mit dem Museumsticket (8 Euro, erm. 3 Euro) |
Weiteren Informationen zur Ausstellung finden Sie auf unserer Website unter: www.jmberlin.de/ausstellung-a-wie-juedisch.
Gefördert von den Freunden des Jüdischen Museums Berlin
Bildmaterial für die Berichterstattung unter Beachtung des Bildnachweises

Videostill aus der Videoarbeit »Twenty Two Letters«; Copyright: Victoria Hanna
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Postkarte zum Festival »Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen« im Studio Я des Maxim Gorki Theaters im Mai 2016. Idee Max Czollek, Sasha Marianna; Design: Deniz Keskin
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Kippot-Fanartikel Jewrovision 2018; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Roman März
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Leonard Freed, Ein junges jüdisches Paar aus Düsseldorf. Aus der Serie »Deutsche Juden heute«, Düsseldorf 1961; Jüdisches Museum Berlin
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bios-Roboter schreibt den Tora-Text, Deutschland 2015; © robotlab
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Junge Generation russischsprachiger Juden: Die Gründer der Band ROTFRONT; Foto: Stephan Pramme
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Mussi Bistritzky hält eine Rede während ihrer Bat Mizwa-Feier, Hamburg 30.08.2013; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Gesche M. Cordes
Download (ZIP / 1.02 MB / nicht barrierefrei)Digitale Pressemappe zur Ausstellung
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A wie Jüdisch
In 22 Buchstaben durch die Gegenwart
Ausstellung
26. Nov 2018 bis 19. Apr 2020
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