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Altbau-Fassade des Jüdischen Museums Berlin von der Straße aus gesehen.

Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff

Der barocke Altbau

Mehr als nur Eingangsbereich zum Libeskind-Bau

Das ehemalige Kollegienhaus ist das letzte erhaltene Barockpalais in der historischen Friedrichstadt. Heute befindet sich dort der Eingang zum Jüdischen Museum Berlin. Neben Einrichtungen wie Kasse, Garderobe und Besucher*inneninformation beherbergt der Altbau die Sonderausstellungsflächen des Museums, Veranstaltungsräume, den Museumsshop und das Museumscafé.

Übersichtsplan mit allen Gebäuden, die zum Jüdischen Museum Berlin gehören. Der Altbau ist grün markiert

Wo

Altbau
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

Vom Sitz der königlichen Justizverwaltung zum Berlin Museum

Das 1735 erbaute Palais diente zuerst als Kollegienhaus der königlichen Justizverwaltung. Einige Räume belegte das Kammergericht für die Kurmark Brandenburg, das ab 1879 das gesamte Gebäude übernahm. Es war das erste große Verwaltungsgebäude, das unter der Herrschaft Friedrich Wilhelms I. entstand. Entworfen hat es Philipp Gerlach, der auch als Architekt der Potsdamer Garnisonskirche bekannt ist.

Im 19. Jahrhundert wurde das Kollegienhaus durch Anbauten erweitert und die Innenräume zum ersten Mal umgestaltet. 1913 bezog das Kammergericht ein neues, größeres Gebäude am Kleistpark in Schöneberg. Stattdessen nutzte nun das Evangelische Konsistorium Berlin das ehemalige Kollegienhaus. Nachdem das Gebäude im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört worden war, wurde die ursprüngliche Anlage zwischen 1963 und 1969 unter Leitung des Architekten Günter Hönow wieder aufgebaut, um zunächst das stadtgeschichtliche Berlin Museum zu beherbergen. Dreißig Jahre später, im Jahr 1993, begann der dritte Umbau des Hauses, diesmal durch Daniel Libeskind.

Das Kammergericht

Das 1468 erstmals urkundlich erwähnte Kammergericht ist das höchste Berliner Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und Oberlandesgericht des Landes Berlin.
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Friedrich Wilhelm I. (Preußen)

Friedrich Wilhelm I. (1688–1740) war von 1713 bis zu seinem Tod König in Preußen und Markgraf von Brandenburg.
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Johann Philipp Gerlach

Der preußische Architekt (1679–1748) gestaltete neben dem Kollegienhaus u. a. das Kronprinzenpalais in Berlin.
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Altbau und Glashof des Jüdischen Museums Berlin vom Garten aus, rechts Laubengang, links blühende Bäume.

Blick auf den barocken Altbau mit Daniel Libeskinds Glashof vom Museumsgarten aus; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe

Barocke Architektur mit dekonstruktivistischem Glashof

Die zweigeschossige Dreiflügelanlage umschließt einen quadratischen Hof, der 2007 eine von Libeskind entworfene Glasüberdachung, den sogenannten Glashof, erhielt. Die Hauptfassade des Altbaus gliedert sich durch einen Mittelrisalit. Der Dreiecksgiebel über dem Portal zeigt das preußische Staatswappen und die allegorischen Figuren der Weisheit und der Gerechtigkeit – bis heute ein Verweis auf die ursprüngliche Funktion des Gebäudes als Sitz der Justiz.

Durch dieses Hauptportal betreten heute alle Besucher*innen das Jüdische Museum Berlin. Mit dem benachbarten Libeskind-Bau ist das barocke Gebäude nur unterirdisch über eine schwarze Schiefertreppe verbunden.

Literatur zum ehemaligen Kollegienhaus

  • Bekiers, Andreas, Baugeschichte des Berlin Museums, in: Jahrbuch Stiftung Stadtmuseum Berlin, Band 5 (1999), S. 52–85.
  • Wassermann, Rudolf, „Kammergericht soll bleiben“. Ein Gang durch die Geschichte des berühmesten deutschen Gerichts (1468–1945), Berlin 2004.

Günter Hönow

Günter Hönow (1923–2001) war ein deutscher Architekt der Nachkriegsmoderne. Er lehrte an der Hochschule der Künste (heute Universität der Künste) und war Mitglied des Deutschen Werkbundes.
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Berlin Museum

Das stadt- und kulturgeschichtliche Museum existierte von 1962 bis 1995 und war im Kollegienhaus in der Lindenstraße 14 untergebracht, das heute zum Jüdischen Museum Berlin gehört.
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Unsere Gebäude: Barock und Daniel Libeskind (6)

  • Barock und Daniel Libeskind

    Die Architektur des Jüdischen Museums Berlin ist stark von Daniel Libeskind geprägt: Von ihm stammt nicht nur der Entwurf des Museumsgebäudes, auch die W. Michael Blumenthal Akademie und den Glashof hat der US-amerikanische Architekt gestaltet. Zum Gebäudeensemble gehören aber auch ein Barockpalais sowie eine denkmalgeschützte Gartenanlage aus den 1980er-Jahren.

  • Teil der Fassade des Libeskind-Baus aus grauem Titanzink, mit sich kreuzenden und schräg verlaufenden Fenstern.

    Der Libeskind-Bau

    Ein Zick-Zack-Bau aus Titanzink, unterirdische Achsen, schiefe Wände: Daniel Libeskind wollte mit seinem Entwurf Between the Lines nicht nur ein Museum bauen, sondern deutsch-jüdische Geschichte erzählen

  • Altbau-Fassade des Jüdischen Museums Berlin von der Straße aus gesehen.

    Der Altbau

    Das ehemalige Kollegiengebäude ist das letzte erhaltene Barockgebäude in der historischen Friedrichstadt. Der ehemalige Sitz der königlichen Justizverwaltung ist heute Eingangsbereich zum Museum mit Ausstellungsflächen im Obergeschoss

  • Vorderfront der W. Michael Blumenthal Akademie mit dem Schriftzug: Höre die Wahrheit, wer sie auch spricht.

    Die W. Michael Blumenthal Akademie

    Nach dem Entwurf Zwischenräume von Daniel Libeskind wurde eine frühere Blumengroßmarkthalle umgebaut. Mit drei Kuben knüpft die Formensprache an die übrige Museumsarchitektur an

  • Deckenkonstruktion des Glashofs vor blauem Himmel.

    Der Glashof

    Der Glashof enstand nach dem Entwurf Sukka (hebräisch für Laubhütte) von Daniel Libeskind und überdacht mit einer Konstruktion aus Glas und Stahl den Innenhof des barocken Altbaus

  • Mehrere Pflanzen in Beeten und Töpfen in einer Halle.

    Der Garten der Diaspora

    Der Garten der Diaspora liegt im Inneren der W. Michael Blumenthal Akademie. Auf vier scheinbar schwebenden Plateaus wachsen Pflanzen mit einem Bezug zu jüdischem Leben oder einer eigenen Geschichte der Zerstreuung

  • Rote Liegestühle stehen im Museumsgarten.

    Unsere Museumsgärten

    Hinter dem Altbau und rund um den Libeskind-Bau ergänzen zwei Gartenanlagen das Gebäudeensemble und bieten unseren Besucher*innen einen Ort für Ruhepausen vor und nach dem Museumsbesuch

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