Direkt zum Inhalt

Hinweis: Wir liefern alle Bilder im WebP-Format aus. Seit September 2022 wird dieses Format von allen modernen Browsern unterstützt. Es scheint, dass Sie einen älteren Browser verwenden, der keine Bilder im WebP-Format anzeigen kann. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser.

Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung

„Haut ab!“ als Follow-up der Ausstellung „Die ganze Wahrheit“

Vor über einem Jahr endete am Jüdischen Museum die Ausstellung mit dem Titel Die ganze Wahrheit…was Sie schon immer über Juden wissen wollten. Übrig blieben – neben regen Diskussionen und leeren Schaukästen – Tausende pinkfarbener Post-its. Besucher*innen hatten ihre Fragen, Kommentare und Eindrücke nach dem Ausstellungsbesuch an eine Betonwand geklebt und dem Museum hinterlassen.

Entstanden war eine Art analoges Facebook, das über die Ausstellungsinhalte hinausging. Besucher*innen kommentierten sich gegenseitig und warfen neue Fragen auf: zur Geschichte der Juden in Deutschland, zum Nahostkonflikt, zum Verhältnis von Christentum und Judentum und immer wieder zum Thema Beschneidung. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Jüdische Museum Berlin schon beschlossen, dem brisanten Thema nicht nur einen weiteren Beitrag in der Serie „Frage des Monats“, sondern eine ganze Ausstellung zu widmen.

Wir erinnern uns: Im Mai 2012 hatte ein Kölner Landgericht ein umstrittenes Urteil gefällt und die rituelle Beschneidung von Jungen durch einen Arzt als Körperverletzung im Sinne des Strafgesetzbuches erklärt. Die richterliche Entscheidung löste eine breite öffentliche Debatte aus: Was bedeutet Religionsfreiheit? Wer entscheidet über das Kindeswohl? Wie viel Differenz erträgt eine säkulare Gesellschaft? Wer ist das Wir und wer das Ihr?

Wand voller rosa Notizzettel

Fragemauer, Ausstellung Die ganze Wahrheit; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Thomas Valentin Harb

Nahaufnahme einer grauen Wand mit beschrifteten rosa Notizzetteln

Fragen und Kommentare zur Beschneidung; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Martina Lüdicke

In unserer neuen Ausstellung Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung setzen wir an diesem Punkt an und beleuchten – aus der Perspektive der drei monotheistischen Religionen – die Frage nach der Bedeutung des Beschneidungsrituals. Wir tun das mit den Mitteln kulturhistorischer Ausstellungen: mit Gemälden, Skulpturen, Fotografien, mit Ritual- und Alltagsgegenständen sowie einer ganzen Reihe von Filmausschnitten.

In Vorbereitung auf die Ausstellung haben wir uns die Post-its mit Fragen zur Beschneidung noch einmal angesehen. Warum die Beschneidung in der jüdischen Tradition von zentraler Bedeutung ist, erfahren Sie ab dem 23. Oktober 2014 in unseren Ausstellungsräumen. Die Frage, warum Prinz Charles beschnitten ist, bleibt allerdings unbeantwortet.

Martina Lüdicke, Wechselausstellungen

Zitierempfehlung:

Martina Lüdicke (2014), Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung. „Haut ab!“ als Follow-up der Ausstellung „Die ganze Wahrheit“.
URL: www.jmberlin.de/node/6427

Blick hinter die Kulissen: Beiträge zur Ausstellung „Die ganze Wahrheit“ (7)

  • Beiträge zur Ausstellung „Die ganze Wahrheit“

    Welche Hürden es vor Eröffnung der Ausstellung Die ganze Wahrheit (2013) zu nehmen galt, wie es sich als Jüdin in einer Vitrine der Ausstellung anfühlte, wie Besucher*innen reagierten, was aus der Ausstellung weiteres erwuchs ...

  • Die Kuratorin Michal Friedlander liegt auf einem der Schaukästen.

    Strapazen einer Wahrheitssucherin

    Michal Friedlander über den Countdown vor der Ausstellungseröffnung

    Blick hinter die Kulissen
    2013

  • Der leere Stuhl bei den Dreharbeiten zwischen zwei Scheinwerfern und hinter einer Kamera.

    Ask the Rabbi

    Martina Lüdicke über die Dreharbeiten zur Filminstallation in der Ausstellung Die ganze Wahrheit

    Bericht
    2013

  • Eine Frau steht redend in der Vitrinenöffnung, davor eine Gruppe Zuhörende.

    In der Vitrine

    Olga Mannheimer über ihre Erfahrung als sprechendes „Ausstellungsobjekt“ in Die ganze Wahrheit

    Bericht
    2013

  • Eine Frau sitzt auf einer Bank in einem vorne offenen Glaskasten.

    Von Wagner bis zum Wetter

    Signe Rossbach über ihre zwei Stunden als lebendiges Ausstellungsstück in der Ausstellung Die ganze Wahrheit

    Bericht
    2013

  • Zeitschriften-Cover mit einem Proträt von Marilyn Monroe und dem Titel „marilyn enters a Jewish family“.

    Konversion & Kontroverse

    Naomi Lubrich über die Konjunktur des Themas und über religiöse Loyalität

    Essay
    2013

  • Fünf Säulen zum Einwerfen von Jetons mit den Aufschriften: »geschäftstüchig?«. »tierlieb?«, »einflussreich?«, »intelligent?«, »schön?«.

    Die ganze Wahrheit: ein immerwährendes Gespräch

    Guide Marc Wrasse über seinen Blick auf die Ausstellung und was sie bei Besucher*innen auslöst

    Essay
    2013

  • Nahaufnahme einer grauen Wand mit beschrifteten rosa Notizzetteln.

    Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung

    Martina Lüdicke über die Entscheidung, den Fragen zum Thema Beschneidung eine eigene Ausstellung zu widmen

    Blick hinter die Kulissen
    2014

Blick hinter die Kulissen: Beiträge zur Ausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“ (9)

  • Beiträge zur Ausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“

    Die Blogbeiträge unserer Mitarbeiter*innen, die im Rahmen der Ausstellung Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung entstanden sind, können Sie nun hier auf unserer Website lesen.

  • Älterer Herr im Anzug mit Brille und Vollbart.

    „Abhauen wollte ich nie“

    Alice Lanzke im Gespräch mit Rabbiner David Goldberg über seine Reaktionen auf eine Anzeige gegen ihn als Beschneider wegen „gefährlicher Körperverletzung“

    Interview
    2015

  • Schwarz-weiß-Foto: vier Männer mit Kippa stehen um eine Baby herum.

    „Die Fragen kamen erst im Nachhinein“

    Mirjam Wenzel im Gespräch mit Naomi, die zum Judentum übergetreten ist und deren Sohn nach traditionellem Ritus beschnitten wurde

    Interview
    2015

  • Schwarz-weiß-Foto: zwei Personen sitzen an einem Backgammon Spiel.

    Davids Beschneidung

    Alice Lanzke erzählt, was heute noch über die Geschichte von Davids Beschneidung im Alter von 22 Jahren herauszufinden war

    Bericht
    2015

  • Ausstellungsansicht, Wand mit der Beschriftung: Haut ab.

    Im Hamsterrad der Argumentation

    Andy Simanowitz berichtet über hartnäckige Fragen und Argumentationsspiralen als Guide in der Ausstellung

    Bericht
    2015

  • Farbfotografie der Synagoge Fraenkelufer Berlin, Außenansicht.

    „Teil von etwas Ganzem“

    Über die Selbstverständlichkeit der Beschneidung sprach Alice Lanzke mit Amitay und Meital aus Israel

    Interview
    2015

  • Schwarz-weiß-Foto: Kinder aufgereiht und gekleidet in Uniformen.

    Eine Beschneidung für den Familienfrieden

    Ein Interview von Alice Lanzke mit einer muslimischen Mutter über die Frage: Soll der vierjährige Sohn beschnitten werden?

    Interview
    2015

  • Atelier-Fotografie von einem Paar mit einem ca. vierjährigen Kind.

    „Es wäre aber in diesem Falle die beste Lösung, wenn ein Mädel käme.“

    Jörg Waßmer findet im Nachlass von Fritz Wachsner Interessantes zur innerjüdischen Beschneidungsdebatte

    Essay
    2015

  • Schwarz-weiß Zeichnung eines Mannes, der die Hand zum Gruß hebt, die Finger sind zwischen Mittel- und Ringfinger gespreizt.

    Über Zugehörigkeiten und familiäre Kontroversen

    Mirjam Wenzel im Gespräch mit Signe und Darrell über die Beschneidung und darüber, welche Rolle für sie die jüdische Tradition bei der Erziehung ihrer Kinder spielt

    Interview
    2014

  • Nahaufnahme einer grauen Wand mit beschrifteten rosa Notizzetteln.

    Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung

    Martina Lüdicke über die Entscheidung, den Fragen zum Thema Beschneidung in der Ausstellung Die ganze Wahrheit eine eigene Ausstellung zu widmen

    Blick hinter die Kulissen
    2014

Links zu Themen, die Sie interessieren könnten

Teilen, Newsletter, Kontakt