Der Dezember im JMB
Pressemitteilung vom Do, 30. Okt 2025
Zum 125. Geburtstag von Anna Seghers übergibt ihr Enkel Jean Radvanyi dem Jüdischen Museum Berlin (JMB) einen von ihr handgefertigten Leporello mit Illustrationen zur Purimgeschichte. Das Objekt, das Seghers 1924 ihrem späteren Ehemann Laszlo Radvanyi schenkte, gibt Anlass, nach dem Jüdischen im Leben und Werk der Autorin zu fragen. Aubrey Pomerance, Leiter des JMB-Archivs, spricht darüber mit Jean Radvanyi und der Literaturwissenschaftlerin Ulrike Schneider.
In der Ausstellung Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen bietet eine Kuratorinnenführung mit Dr. Tamar Lewinsky vertiefende Einblicke in das erstmals öffentlich zugängliche Audio-Archiv des französischen Filmemachers. Eine Audio-Führung für Blinde und Sehende lädt dazu ein, die Wirkung der Aufnahmen in der Gegenwart zu reflektieren.
Zudem widmen sich Themenführungen in der Dauerausstellung dem Lichterfest Chanukka sowie dem jüdischen Leben nach 1945 – vom Wiederaufbau jüdischer Gemeinden bis zur russischsprachigen Zuwanderung seit den 1990er-Jahren.
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Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin
Veranstaltungen
AKADEMIE
Die jüdische Anna Seghers
Podiumsdiskussion
Mo, 8. Dez, 19–20:30 Uhr, W. M. Blumenthal Akademie
Zum 125. Geburtstag der Schriftstellerin Anna Seghers erhält das Jüdische Museum Berlin (JMB) eine besondere Schenkung: Ihr Enkel Jean Radvanyi übergibt dem Museum einen von Seghers handgefertigten Leporello mit Illustrationen zur Purimgeschichte, den sie 1924 ihrem Verlobten und späteren Ehemann Laszlo Radvanyi schenkte.
Das Objekt gibt Anlass, nach dem Jüdischen im Leben und Werk der Autorin zu fragen. Unter ihrem Geburtsnamen Netty Reiling als Tochter einer orthodoxen Familie in Mainz aufgewachsen, beschäftigte sich Seghers früh mit jüdischen Themen – etwa in ihrer Dissertation über Jüdinnen und Juden bei Rembrandt, in Briefen und literarischen Texten.
Über die Geschichte der Familie Reiling, Seghers Beziehung zum Judentum und ihre „jüdischen Schriften“ spricht Aubrey Pomerance, Leiter des JMB-Archivs, mit Jean Radvanyi und der Literaturwissenschaftlerin Ulrike Schneider.
Führungen
AUSSTELLUNG
Kuratorinnenführung
Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen
Do, 4. Dez, 15–17:30 Uhr
Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie,
Meeting Point im Foyer
Die Kuratorin Dr. Tamar Lewinsky stellt die Ausstellung Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen vor. Zum ersten Mal wird das Audio-Archiv von Claude Lanzmann, dem französischen Filmemacher und Chronisten der Schoa, öffentlich zugänglich. Die Kuratorin gibt Einblicke in die Sammlung Lanzmann.
AUSSTELLUNG
Öffentliche Führung
Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen
So, 7. und 28. Dez, 11–12:30 Uhr
Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie,
Meeting Point im Foyer
Zum ersten Mal wird das Audio-Archiv von Claude Lanzmann, dem französischen Filmemacher und Chronisten der Schoa, öffentlich zugänglich. Die Führung gibt Einblicke in Lanzmanns Rechercheprojekt und führt in die Besonderheiten beim Hören von historischen Audioquellen ein.
DAUERAUSSTELLUNG
Bilder machen Leute
Eine Führung für Menschen mit Demenz und ihre Begleitung
Mo, 8. Dez, 14–16:30 Uhr
Meeting Point im Foyer
Nach einem Kennenlernen bei Challa und Kaffee besucht die Gruppe den Ausstellungsraum Bilder machen Leute und betrachtet gemeinsam drei Gemälde aus dem 19. Jahrhundert.
AUSSTELLUNG
Audio-Führung für Blinde und Sehende
Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen
Do, 11. Dez, 15–17 Uhr
Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie,
Meeting Point im Foyer
Zum ersten Mal wird das Audio-Archiv von Claude Lanzmann, dem französischen Filmemacher und Chronisten der Schoa, öffentlich zugänglich. Über Kopfhörer können die Teilnehmenden Audios anhören und dabei das Verhalten von Überlebenden und Täter*innen erkennen. Vor und nach dem Hören besteht Raum, Beobachtungen und Eindrücke zu besprechen und die Wirkung der Aufnahmen in der Gegenwart zu reflektieren.
DAUERAUSSTELLUNG
Ritual und Religion: Chanukka
Öffentliche Führung
So, 14. und 21. Dez, 11–12:30 Uhr
Meeting Point im Foyer
Die Führung widmet sich dem Lichterfest Chanukka und der Bedeutung der Tora im jüdischen Leben. Eine klingende Weltkarte macht jüdische Sprachen hörbar, die sich in der Diaspora entwickelt haben. In der Installation Why Follow the Law berichten Jüdinnen und Juden über ihren Umgang mit religiösen Geboten, während Objekte Einblicke in die Vielfalt jüdischer Lebenspraxis geben.
DAUERAUSSTELLUNG
Nach 1945
Öffentliche Führung
Fr, 26. Dez, 11–12:30 Uhr
Meeting Point im Foyer
Ein ca. 40 Meter langer Steg zieht sich als raumgreifendes Element durch den Epochenraum Nach 1945. Die Führung thematisiert das Verhältnis zwischen Deutschland, Israel und den Jüdinnen und Juden in Deutschland sowie die Zu- und Abwanderung seit 1945 – bis hin zur russischsprachigen Einwanderung ab 1990.
Laufende Ausstellungen
Ausstellung
Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen
bis 12. Apr 2026
JMB, Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie
Zum 100. Geburtstag von Claude Lanzmann (1925–2018) präsentiert das JMB eine Ausstellung, die Geschichte hörbar macht: Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen. Zum ersten Mal wird das Audio-Archiv zu Lanzmanns weltberühmtem Dokumentarfilm Shoah (1985) öffentlich zugänglich. Die Aufnahmen dokumentieren die zahlreichen Gespräche, die Lanzmann und seine Mitarbeiterinnen Corinna Coulmas und Irena Steinfeldt-Levy in den 1970er-Jahren während der mehrjährigen Recherchen vor Beginn der Dreharbeiten führten.
Ende 2021 schenkte die Association Claude et Felix Lanzmann (A.C.F.L.), vertreten durch Dominique Lanzmann, dem JMB Lanzmanns Audio-Archiv, das nun unsere Sammlung Lanzmann bildet. Das JMB hat die 152 Audiokassetten digitalisiert und die Audiomitschnitte transkribiert. Die Sammlung Lanzmann zählt seit 2023 gemeinsam mit Shoah zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Öffentliche Führungen durch die Ausstellung finden am 7. und 28. Dezember um 11 Uhr statt.
Dauerausstellung
Jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland
Die Dauerausstellung Jüdische Geschichte und Gegenwart erzählt auf 3.500 Quadratmetern die 1.700-jährige Geschichte der Juden in Deutschland. Jüdische Gemeinschaften waren stets eng mit ihrer Umgebung verflochten – vom Mittelalter bis heute. Vielstimmig und interaktiv thematisiert die Ausstellung Zugehörigkeit und Ausgrenzung in ihren unterschiedlichen historischen Ausprägungen, von nachbarschaftlichem Zusammenleben bis zu Gewalt. Der Rundgang wechselt zwischen historischen Epochen und jüdischen Themen jenseits geografischer und zeitlicher Grenzen: Was ist im Judentum heilig? Was bedeutet der Schabbat? Acht thematische Inseln laden Besucher*innen ein, sich mit allen Sinnen in jüdische Kultur und Religion zu vertiefen.
Ort für Kinder
ANOHA – Die Kinderwelt des Jüdischen Museums Berlin
ANOHA – Die Kinderwelt des Jüdischen Museums Berlin lädt Kinder im Kita- und Grundschulalter zum Entdecken, Ausprobieren und Spielen ein. ANOHA nimmt die Erzählung der Arche Noah aus der Tora als Ausgangspunkt für eine Reise in die Zukunft. Im Zentrum der Kinderwelt stehen eine riesige Arche aus Holz, 150 verschiedene Tierskulpturen – und die Kinder selbst. Sie sind eingeladen, an Bord zu gehen und mit ihrer Fantasie die Geschichte der Arche Noah neu lebendig werden zu lassen. Wie wollen wir gemeinsam auf dieser Erde leben? Wie kann ein respektvolles Miteinander von Mensch, Tier und Natur gelingen? ANOHA ermutigt Kinder, eigene Visionen zu entwickeln – inspiriert vom jüdischen Konzept „Tikkun Olam“, das jeden Einzelnen auffordert, die Welt ein Stück besser zu machen.
Öffentliche Führungen für Erwachsene finden jeden Sonntag um 14:45 Uhr statt.
Bildmaterial für die Berichterstattung unter Beachtung des Bildnachweises
Verschiedene Termine Mai bis November 2025
Digital Lecture Series – Déjà-vu? Neue Suche nach alten Antworten
Ofer Waldman, Foto: Bernd Brundert
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Ofer Waldman im Gespräch mit Liliane Weissberg
Di, 11. Nov 2025, 19 Uhr
Digital Lecture Series – Déjà-vu? Neue Suche nach alten Antworten
Liliane Weissberg, Foto: Annette Hornischer
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Die jüdische Anna Seghers, Podiumsdiskussion
Mo, 8. Dez 2025, 19 Uhr
Jean Radvanyi; Foto: Tibor Radvanyi
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Die jüdische Anna Seghers, Podiumsdiskussion
Mo, 8. Dez 2025, 19 Uhr
Netty und László Radványi, Berlin, ca. 1925; Akademie der Künste, Berlin, Anna-Seghers-Archiv, Nr. 4887_025
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