Diversität bedeutet Vielfalt, Mannigfaltigkeit oder Formenreichtum. Im Vergleich mit ähnlichen Begriffen wie Verschiedenartigkeit oder Unterschiedlichkeit betont „Diversität“ eher den Aspekt der Wertschätzung der einzelnen Erscheinungsformen.
Spricht man beispielsweise von der Vielfalt der Blumen, sollen Eigenart und Eigenwert von Rose, Distel und Butterblümchen betont werden und weniger die Tatsache ihrer Unterschiedlichkeit. Dafür wird eher der Begriff „Heterogenität“ (Verschiedenheit, Uneinheitlichkeit) verwendet.

Gärtnereilehrlinge im Chrysanthemen-Treibhaus der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem 1938; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Herbert Sonnenfeld
Im allgemeinen Sprachgebrauch sind „Vielfalt“ und „Diversität“ zunehmend positiv besetzt, während „Heterogenität“ eine eher neutrale Bezeichnung ist. Wenn es um Menschen geht, soll „Diversität“ Anerkennung und Wertschätzung in Hinblick auf ihre Identität als Mann, als Frau, als Jude, als Schwuler, als Migrantin, als Mensch mit Behinderung usw. ausdrücken.
Diversität in Politik und Wirtschaft
Als Fachbegriff im Bereich Politik und Wirtschaft bezieht sich Diversität auf Programme und Maßnahmen, die zu einer größeren Vielfalt der Beschäftigten in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen oder der Vertreter*innen in der Politik führen sollen (Diversity Management, Diversity Mainstreaming, Diversitätspolitik, Diversitätskompetenz, Diversitätsorientierung u. ä.). Der Ausgangspunkt dabei ist, dass Gruppen wie Frauen, Menschen mit Behinderungen oder eingewanderte Personen in Betrieben vor allem in den höheren Positionen oder in Parlamenten deutlich unterrepräsentiert sind. Es besteht eine undemokratische Diskriminierung entlang bestimmter Eigenschaften, die meist als angeborene oder unveränderliche Merkmale verstanden werden.
Das „Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz“ von 2006 soll Diskriminierungen „aus Gründen der Rasse oder der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität“
verhindern. Es gibt Bestrebungen, den Katalog um das Kriterium der sozialen Herkunft zu ergänzen.
Diversität im Bildungsbereich
Im Bildungsbereich, in kulturellen und in anderen öffentlichen Einrichtungen geht es darum, die angebotenen Leistungen vielfältiger zu gestalten, damit sie der gesellschaftlichen Diversität gerechter werden. Beispielsweise sind viele Altenheime noch nicht auf die Bedürfnisse von Arbeitsmigrant*innen eingestellt oder Fernsehproduktionen zeigen selten exemplarisch die Vielfalt homosexueller Lebenswelten, sondern beschränken sich eher auf Stereotype. In Kindergärten, Schulen oder Universitäten steht die Benachteiligung von Kindern aus sozial schwachen oder aus eingewanderten Familien der Chancengleichheit entgegen.
Teilen, Newsletter, Feedback

Dialogische Ringvorlesung
Überblick über alle bisherigen Vorlesungsreihen unseres Jüdisch-Islamischen Forums
Video-Mitschnitte
2015–2020
JMB Journal 7: Vielfalt
Publikation
2012
Akademieprogramm zu Migration und Diversität
Alles über ...
Das Jüdisch-Islamische Forum unserer Akademie
Alles über ...

Future Memories
Migration prägt Lebensgeschichten und Erinnerungen. Wir erzählen sie assoziativ. Schauen und hören Sie selbst!
Online-Projekt
2019
„Dinge beim Namen nennen!“
Der mediale Diskurs über von Rechtsextremen verübte Anschläge und Strategien gegen Rechts – ein Interview mit Ruth Wodak
Interview
Apr 2020
Akademieprogramme
Alles über ...
Living with Islamophobia
Die Konferenz vom 11. und 12. Oktober 2018 lenkte den Blick darauf, wie Zugehörigkeiten entlang von Kultur und Religion konstruiert werden und lud Expert*innen zur Diskussion ein.
Video-Mitschnitte
Internationale Konferenz

Zugangsbarrieren
Tagung zu Schule und Ausstellungspraxis rassismuskritisch hinterfragt
Video-Mitschnitt
20. Mär 2019
Ruth Wodak: Rechtsruck?! Zur Normalisierung rechtspopulistischer Diskurse
u.a. zum Fortleben bestimmter Stereotype
Video-Mitschnitt
17. Okt 2019

VielSeitig. Lesenswerte Kinder- und Jugendbücher
zu Vielfalt und Zusammenleben
Online-Publikation
2013/2017

Vielfalt in Schulen
Allgemeines zu Projekt und Partner*innen
Projekt
2012–2015
Interviewreihe: Neue deutsche Geschichten (12)