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Die Laskers aus Breslau

Ein Familientreffen in Musik und Worten (mit Video-Mitschnitt, auf Englisch)

Zum ersten Mal stehen die Cellistin Anita Lasker Wallfisch und drei Generationen ihrer Familie auf einer Bühne.

Aus Anlass des Gedenktages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 lesen sie Briefe der Familie von 1942 bis 1952 und spielen Werke von Beethoven, Schubert, Bloch, Ravel und anderen.

Mitschnitt verfügbar

Übersichtsplan mit allen Gebäuden, die zum Jüdischen Museum Berlin gehören. Der Altbau ist grün markiert

Ort

Altbau EG, Glashof
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

Video-Mitschnitt der Veranstaltung Die Laskers aus Breslau – ein Familientreffen in Musik und Worten vom 27. Januar 2019, auf Englisch; Jüdisches Museum Berlin 2019

Sie erzählen vom liebevollen Elternhaus in Breslau, in dem man Goethe las, sonntags französisch sprach und Kammermusikabende veranstaltete. Der Vater Dr. Alfons Lasker war Rechtsanwalt und wurde im Ersten Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Die Mutter Edith Lasker war eine talentierte Geigerin. Die drei Schwestern Marianne, Anita und Renate erhielten schon früh Musikunterricht.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten konnte die älteste Schwester Marianne als Begleiterin eines Kindertransports nach England entkommen. 1942 wurden die Eltern in das polnische Durchgangsghetto Izbica deportiert und ermordet. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch wurden Anita und ihre Schwester Renate verhaftet und 1943 getrennt voneinander nach Auschwitz gebracht. Nur durch Zufall fanden sie sich dort wieder.

Anita, Renate und Marianne Lasker mit ihren Eltern, 1938

Anita, Renate und Marianne Lasker mit ihren Eltern, 1938; Privatbesitz

Als Cellistin im Frauenorchester gelang es Anita, ihr eigenes Leben und das ihrer Schwester zu retten. Am 15. April 1945 erlebten sie im Konzentrationslager Bergen-Belsen die Befreiung durch die Engländer. Anita Lasker Wallfisch emigrierte nach England und war 1948 Mitbegründerin des Londoner English Chamber Orchestra. Dem Jüdischen Museum Berlin ist sie seit vielen Jahren verbunden. Als Zeitzeugin teilt sie ihre Erinnerungen und Erfahrungen besonders mit jungen Menschen und wirkt aktiv gegen das Vergessen.

Das Programm des Abends mit Lesungen aus dem Familienarchiv, zeitgenössischen Texten sowie Musikstücken aus der Lebenswelt der Familie Lasker in Breslau verbindet die Generationen in einer Geschichte – von der Vergangenheit über unsere Gegenwart in die Zukunft.

Anita Lasker im Jahr 1938 beim Cello-Spielen

Anita Lasker, 1938, Privatbesitz

Anita Lasker Wallfisch und Maya Jacobs-Wallfisch

Anita Lasker Wallfisch und Maya Jacobs-Wallfisch; Foto: Battina Görlitzer

Programm

Intro Anita Lasker Wallfisch, BBC-Aufnahme aus Bergen-Belsen (1945)
Lesung Aus Briefen von Anita Lasker Wallfisch
Musik Werke von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Johannes Brahms, Ernest Bloch, Maurice Ravel, Paul Ben-Haim, J. S. Bach und Benjamin Wallfisch

Mitwirkende

Anita Lasker Wallfisch – Lesung
Maya Jacobs-Wallfisch – Konzept, künstlerische Leitung und Lesung
Raphael Wallfisch – Cello und Lesung
Elizabeth Wallfisch – Violine
Simon Wallfisch – Cello, Gesang und Lesung
Michal Lasker Golan – Lesung
Begleitung: Edward Rushton – Klavier

Was, wann, wo?

  • Wann 27. Jan 2019
  • Wo Altbau EG, Glashof

    Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

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